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Montag, 3. September 2012

5 Wochen zu gehen

Ich schaue gefühlt alle paar Tage nach wie das Wetter in London ist. Hinfahren werde ich allerdings erst in fünf Wochen. Fünf Wochen! Eigentlich vergehen sie ja recht schnell. Aber eigentlich auch zu langsam. Und wie heißt es auch, Vorfreude ist die schönste Freude? Habe gerade gelesen, dass die Vorfreude sogar besser ist als der Urlaub selbst. Man macht sich scheinbar utopische Vorstellungen und wird im Urlaub dann von der Realität eingeholt. Grmpf! Den Reiseführer habe ich schon seit Juni oder so. Reingeschaut kurz, ich trau mich immer gar nicht Pläne zu machen. Man weiß ja auch nicht wie das Wetter wird. Panisch wie ich bin, wollte ich mir schon Gummistiefel kaufen. Stellte dann mit meiner besten Freundin zusammen fest, dass es im Oktober in Hamburg mehr regnet als in London. Regenfeste Schuhe brauche ich allerdings immer noch. Habe nämlich keine! Ich habe da echt ein Klischee im Kopf. Als ich mit sechzehn das erste Mal in London war habe ich mir nicht so einen Kopf gemacht.
Ich will auch nicht zu viel mitnehmen.

Ein wenig Planung habe ich schon, auf jeden Fall ins British Natural History Museum und natürlich in den London Zoo. Da will ich an meinem Geburtstag hin. Ansonsten eher planlos. Gerne wäre ich ins London Eye, aber die beste Freundin  ist da nicht so begeistert von wegen der Höhe. Außerdem ist es auch recht teuer und dann muss man ewig warten. Oder vorbestellen und wenn dann schlechtes Wetter ist sieht man am Ende gar nichts. Schon wieder meine Wetterphobie.


Wirklich gespannt bin ich in London auf das Hotel (die sollen immer schlecht sein, wenn sie nicht viel Geld kosten). Wir werden da wahrscheinlich nicht so viel sein, aber schlafen muss sein. Es ist recht günstig, liegt aber verkehrsgünstig (in der Nähe ist gleich Kings Cross). Die Beurteilungen im Internet waren meist gut, teilweise recht schlecht. Hauptsache es ist einigermaßen sauber. Eigentlich wollten wir die günstige Zimmervariante mir Etagenbad nehmen, haben uns dann aber doch für ein eigenes Bad entschieden. Allein schon Nachts über den Flur tappern wenn man mal aufs Klo will, muss ja nicht sein. Das wäre sonst wie beim Camping und das obwohl wir in einem Hotel schlafen. Frühstück wird sicher nicht umwerfend, ist nur Kontinental Frühstück. Aber man sollte sich wohl trotzdem satt essen, das Essen wird wohl den größten Posten bei den zusätzlichen Reisekosten mit einnehmen. Und nichts essen, ist auch keine Lösung.


Ich bin wie immer wenig überzeugt von meinem Englisch. Lesen kann ich es sehr gut, aber wenn ich reden soll, vergesse ich immer sämtlich Vokabeln. Vielleicht komme ich ja mit “Yes”, “No” und “Thank you” durch, im besten Fall hört sich dass dann auch nicht zu furchtbar an. Auf der anderen Seite wird man eh gleich wissen dass wir Ausländer sind, sobald wie Englisch reden.

Ich habe mich übrigens auch wegen dem Touristenimage gegen die Gummistiefel entschieden. Es wäre so unglaublich Klischeehaft gewesen.

Ich muss wohl eine, wahrscheinlich fünf Seiten umfassende, Liste machen was ich alles mitnehmen muss. Sonst werde ich auf den Weg nach Hamburg (dann London) immer den Gedanken haben, etwas wichtiges vergessen zu haben. Vor allem werde ich kleiner Hypochonder, aller möglichen Medikamente einpacken.  Habe mir sogar von meinem Arzt einen Schriebs machen lassen, wegen der Medikamente die ich immer nehmen muss. Obwohl mir eine Freundin versicherte dass dies innerhalb Europas nicht notwendig ist. Aber ich bin da wohl etwas zwanghaft und muss da immer auf Nummer sicher gehen. Vorsicht ist besser als Nachsicht um noch eine Phrase zu dreschen!

Aber ich freu mich schon so. Freude Freude Freude! Ich nehme mir auch vor, nicht wieder die beste Freundin anzumaulen. Ich neige im Urlaub leider sehr dazu. Nach ein paar Tagen bekomme ich immer so eine Art Lagerkoller. Ich weiß leider nicht, wie ich das verhindern kann. Nehme es mir aber wieder mal vor und hoffe es diesmal besser um zu setzen. London, wir kommen :D

Sonntag, 2. September 2012

750 Worte

750 Worte täglich schreiben. Freiwillig und niemand kann es lesen. Bei Etappenzielen bekommt man kleine Badges. Sein Profil kann man zeigen. Die Texte nur wenn man sie nochmal wo anders veröffentlicht. Ein Online Tagebuch mit gewissem Schreibzwang den man nicht erfüllen muss.

Wer das will, sollte mal einen Blick auf 750words.com werfen.

Meine Seite: http://750words.com/entries/share/1943784

Mittwoch, 17. August 2011

Über das Arbeiten im Großraumbüro

(Quelle)
Wir sind im Büro (wenn nicht gerade Urlaub ist) sechs Personen. Das Leben und Arbeiten mit fünf Kollegen hat so seine Schattenseiten und immer mal wieder wünscht man sich daher ein eigenes Büro.
Schlimm ist die ewig lamentierende Kollegin A, der nichts und niemand es recht machen kann. Irgendwas ist immer schlecht, sei es der kühle Morgen an einem Sommertag, die Tatsache dass die kranke Katze zu Hause einfach nicht still sitzen will oder die scheinbar ständig schlechte Luft in unserem Büro (um nur einige Beispiele zu nennen). Sie fängt damit an, wenn sie frühmorgens ins Büro kommt und hört erst auf wenn sie wieder geht. Einen Großteil ihrer Arbeitsschritte kommentiert sie dann noch für alle, liest Mails laut vor (obwohl sie sich am PC natürlich die Augen verdirbt) und erfreut auch sonst das gesamte Büro mit den "Problemen" die sie mit ihren Lieferanten hat (diese mal auf immer wieder auftauchende Probleme anzusprechen, macht sie aber auch nicht).

Dann meine Kollegin B. mit der ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, ich kann nicht mal genau sagen warum, ich hatte aber immer das Gefühl dass sie mich nicht mag. Mittlerweile hat sich das aber gelegt, wir verstehen uns überwiegend gut. Vor allem wenn sie gute Laune hat unterhalte ich mich sehr gern mit ihr über meine Tiere oder die Arbeit. Dass einzig nervige ist, dass das Telefon nie still steht wenn sie hier ist. Mehrmals am Tag ruft ihr Mann an. Gefühlt jede Stunde, meistens nur zwei- bis dreimal. Aber auch alle anderen rufen an, weil sie irgendwas von ihr wissen wollen... Jetzt wo sie Urlaub hat, klingelt das Telefon wesentlich seltener, eine kleine Erholung (die Dauerbeschallung durch die erste Kollegin bleibt natürlich).

Kollegin C. muss dagegen wohl eher mich ertragen. Sie ist mit eine der ersten die ins Büro kommen (ich bin immer die allererste). Daher ist sie mein morgendlicher Ansprechpartner. Sie erträgt es aber scheinbar ganz gut und so texten wir uns frühmorgens gerne gegenseitig zu. Oftmals auch mit Geschichten die ich eigentlich schon dreimal gehört habe.

Kollege D, der einzige Mann bei uns, ist ein eher ruhiger Mensch. Scheint aber normal wenn Männer von vielen Frauen umgeben sind. Ansprechpartner bei Problemen mit der Arbeit oder dem Fahrrad. Man mag ihn einfach.

Kollegin E ist auch eine ruhige und immer nette (nett im Sinne von freundlich und hilfsbereit) Person. Manchmal etwas zu fürsorglich, aber das ist eher ein Problem von mir. Ich kann mit zu viel Fürsorge und Nachfrage nicht gut umgehen.  Manchmal ist sie glaube ich auch etwas gestrafft mit Kollegin A (beide arbeiten in einem Team), aber sie trägt das mit wesentlich mehr Gelassenheit als ich.

Zwei Tage in der Woche ist dann noch Kollegin F da. Ich muss zugeben ich habe keinen rechten Draht zu ihr. Vielleicht auch weil sie nur so selten da ist oder weil sie eine Persönlichkeit ist, die nicht so sehr zu denen passt die ich mag.

An sich ist es wahrscheinlich gar nicht so schlimm im großen Büro, aber hin und wieder hätte ich einfach gerne eins für mich. Um Ruhe zu haben. Ich hätte nie gedacht dass ich mal jemand werde der Stille am Arbeitsplatz zu schätzen weiß. Ich werde wohl alt oder noch schlimmer, erwachsen?!

Eigentlich mag ich aber alle meine Kollegen, die einen aber mehr und die anderen weniger.

Mittwoch, 10. August 2011

Über das Bahn fahren

Der Vorteil am Zug fahren (wenn es schon nicht der Preis ist) ist die Tatsache dass man etwas sieht. Autobahn fahren heißt, einer endlosen Betonschlange zu folgen. Die einzige Abwechslung fürs Auge bieten Lärmschutzwälle, Unfälle und Raststätten. Am Ende sieht aber doch wieder alles gleich aus.
Im Zug fährt man an Städten vorbei. Ganz kurz ist man Teil der Stadt, der Welt in der Stadt. Man sieht Leute im Garten, auf der Straße, am Bahnhof. Man rauscht durch Dörfer, an Flüssen entlang, durch Wälder hindurch. Im Winter das Ganze auch mit Schnee. Im Sommer auch mal in Sonnenuntergangsstimmung.
Außerdem trifft man im Auto (gehört man nicht gerade einer Mitfahrgelegenheit an) nicht so viele verschiedene Menschen. (Man muss mit denen aber nicht zwangsläufig reden, was bei der MFG meist unumgänglich ist.)
Kein Ort eignet sich besser um seine eigene kleine Sozialstudie durch zu führen. Menschen beobachten, Gespräche belauschen. Der Zug - das ideale Vermittlermedium.
Reaktionen auf negative Ansagen des Zugepersonals. der meckernde Herr mit 80er Jahre Gedächtnisfrisur der im Ruhewagon zur Ruhe mahnt. Nur um anschließend von ständigen Handygeklingel unterhalten zu werden. Was wäre das Leben ohne solche Szenen. Was sollte man sich erzählen, wie gerne ereifert man sich gemeinsam über andere Menschen.
Das soziale Leben würde wohl ohne Zugfahrten zum Stillstand kommen. Und sollte mal niemand interessantes im Zug sein, kann man sich immer noch über Zugpreise, Zugverspätungen oder Zugpersonal aufregen.